Nachhaltigkeit Ökologisch Umweltfreundlich

Nachhaltig, ökologisch, umweltfreundlich: So werden Bio-Textilien hergestellt

Nachhaltig Ökologisch Umweltfreundlich

Wir reden von Nachhaltigkeit und Umweltschutz – und auch in Sachen Textilien wollen wir selbstverständlich nachhaltig sein. Aber was sind Bio-Textilien, wie werden sie produziert und warum ist es oft so schwer, wirklich nachhaltige Textilien zu kaufen? Wir haben die Antworten.

Zunächst einmal:

Was sind Bio-Textilien? Was sind Öko-Textilien?

Bio-Textilien beziehungsweise Öko-Textilien sind Gewebe ohne Schadstoffe und werden nachweislich aus umweltfreundlichen, ökologischen Materialien hergestellt. Auch ist die komplette Wertschöpfungskette ökologisch – vom Rohstoff aus kontrolliert biologischem Anbau über die Verarbeitung bis hin zum Transport. Die Natur-Textilien dürfen nicht chemisch bearbeitet werden und keine synthetischen Farbstoffe enthalten. Aus Bio-Textilfasern werden heute beispielsweise Bio-Kleidung und Bio-Mode, Heimtextilien, Tücher, textile Accessoires, Aufnäher etc. hergestellt.

Welcher Stoff ist der nachhaltigste?

Zu umweltbewussten Textilien zählen beispielsweise Hanffasern, Biobaumwolle und Bio- Leinen. Hanf gehört zu den nachhaltigsten Textilien, und der Einsatz von Hanf für die Herstellung von Textilien ist ökologisch sinnvoll.

Wie werden biologische Textilien angebaut?

Biologische Textilien werden nach den Richtlinien des ökologischen Landbaus produziert. Es werden keine Düngemittel und chemische Pestizide eingesetzt. Das schont die Umwelt.

Ökologische Vorteile von Hanffasern

Die ökologischen Vorteile von Hanffasern

Das ökologisch Wertvolle ist, dass sich die Hanfpflanze selbst vor Schädlingen schützen kann. Beim Anbau müssen daher keine Pestizide oder andere umweltschädlichen Stoffe eingesetzt werden. Das schützt die Böden, unser Grundwasser und verringert das Insektensterben.

Die Hanfpflanzen für die Textilproduktion sind recht anspruchslos. Sie entziehen der Erde nur in geringem Maß Nährstoffe, und geben sogar Nährstoffe zurück. Im Vergleich zur konventionellen Baumwolle braucht die Hanfpflanze im Anbau bis zu 80% weniger Wasser.Textilien aus Hanf gelten als besonders nachhaltig und umweltfreundlich, da die Fasern sehr strapazierfähig und saugfähig sind.

Hanf-Textilien wie Hanfkleidung oder Hanftücher müssen daher seltener gewaschen werden. Weniger Wasserverbrauch, weniger Stromverbrauch und weniger Waschmittelnrückstände sind weitere Faktoren für die gute Ökobilanz.

Die ökologischen Vorteile von Bio-Baumwolle

Ist Bio-Baumwolle schadstofffrei? In der Regel ja, wenn die Bio-Textilien auch mit Naturfarbe eingefärbt werden. Die Vorteile der Naturfaser sind:

Bio-Textilien Bio Baumwolle Naturfaser
Beim Anbau von Bio-Baumwolle sind chemische Pestizide und Düngemittel verboten.
Es werden keine gentechnisch veränderten Organismen eingesetzt.
Ein weiterer ökologischer Vorteil von Bio-Baumwolle gegenüber konventioneller Baumwolle ist der Wasserverbrauch, der um rund 50 Prozent niedriger ist.
Der niedrigere Wasserverbrauch liegt daran, dass beim Anbau Regenwasser aufgefangen und eingesetzt wird.
Bio-Baumwolle muss generell weniger bewässert werden. Denn die Bauern setzen in der Regel eine dickere Hummusschicht ein, in der die Feuchtigkeit besser gespeichert wird.
Die reifen Baumwollkapseln werden per Hand gepflückt. Es werden keine Entlaubungsmittel eingesetzt, und das schützt das Grundwasser vor Verunreinigungen durch Pestizide.

Fazit: Alle Bio-Textilien wie auch Bio-Leinen werden kontrolliert biologisch angebaut – ohne chemische Düngemittel und Pestizide.

Bio Baumwolle Ökologische Textilien

Warum ist es so schwierig, auf ökologische Textilien umzustellen?

Bio-Baumwolle kann man nicht überall anbauen. Denn sie braucht das ganze Jahr über warme Temperaturen und Sonne, einen nährstoffreichen Boden, viel Wasser und wird überwiegend in subtropischen Ländern angebaut. Sie kann daher nur in kleinen Mengen produziert werden, und der Weltmarktpreis ist wesentlich höher als bei konventioneller Baumwolle.

Das größere Problem ist aber die Weiterverarbeitung. Das Einfärben mit Naturfarbe ist mehr als dreimal so teuer wie Färbeverfahren mit chemischen Farben. Die Umwelt- und Sozialstandards sowie das zeitaufwendigere Verfahren halten Textil- Unternehmen davon ab, Bio-Wolle herstellen zu lassen und zu vermarkten.

Die Hanfpflanze und Bio-Leinen sind dagegen für die ökologische Textilindustrie interessanter. Sie stellen keine großen Ansprüche an die Klimabedingungen, können auf nährstoffarmen Böden gedeihen, brauchen wenig Wasser, keine Chemikalien und können sogar in Deutschland angebaut werden.

Die Nachfrage nach Bio-Textilien ist höher als das Angebot

Die Nachfrage nach Bio-Textilien wird immer größer, doch die Produktion steigt nicht entsprechend. Bei Bio-Baumwolle zum Beispiel liegt der Anteil am weltweiten Anbau bei nur etwa 0,4 % - 1 % – das ist sehr gering.

Wie erkennt man Bio-Textilien?

Die Bezeichnungen „Bio“, „Öko“ und „aus kontrolliert biologischem Anbau (kbA)“ sind auch bei Textilien geschützt. Leider kann man an den allgemein biozertifizierten Textilien nicht erkennen, welche Standards eingehalten wurden.

Organic Grüner Knopf Bio

Das Textil-Siegel IVN Best vom Internationalen Verband der Naturtextilwirtschaft gilt als eines der strengsten.

Das Siegel GOTS (Global Organic Textile Standard) ist fast genauso streng. Beim Zusatz „organic“ stammen 95 Prozent der Fasern aus kontrolliert biologischer Landwirtschaft oder Tierhaltung.

Der „Grüne Knopf“, das staatliche Siegel vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) in Berlin, soll nachweisen, dass auch einzelne Produktionsschritte bei Textilien nachhaltig sind.